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PROJEKTBERICHT

Agile Transformation auf dem Weg in die E-Mobilität

Automotive Start-up | Co-Creation | Lean Agile Transformation

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Das Projekt im Überblick:

  • Geschäftsmodell und Businessplan für Start-up entwickelt
  • Kombination von agilen Methoden | Co-Creation mit externen Partnern
  • Nach 15 Monaten den Prototypen des neuen Produktes präsentiert
  • Absatzkrise und COVID: Gesamtunternehmen wird zum agilen Schnellboot

Ein Global Champion der Metallbranche hatte frühzeitig erkannt, dass sein Bestandsgeschäft durch die unausweichliche Verschiebung vom Verbrennungsmotor zur Elektromobilität erodieren würde. Daher hatte das Unternehmen von einem Beratungsunternehmen eine Strategie zur Anpassung des Produktportfolios entwickeln lassen. Auf Basis dieser Strategie engagierte es den Interim-Manager als Geschäfts-und Organisationsentwickler, um die langfristige Transformation in Richtung E-Mobilität voranzutreiben.

Geschäftsmodell und Businessplan für Start-up entwickelt

Der Interim Manager traf also auf eine fertige Strategie der Berater. Die sah vor, ein Ökosystem aus Partnern in der neuen Technologie aufzubauen. In den Gesprächen mit den Autoherstellern stellte sich aber schnell heraus, dass diese Marktstrategie nicht umsetzbar war. Zudem erkannte der Interim Manager, dass die Kernmannschaft des Produktbereichs jede wesentliche Veränderung in Denk- und Vorgehensweisen blockierte. Die große Transformationsaufgabe war also unmöglich, ohne gleichzeitig eine noch größere Aufgabe anzugehen: die Denk- und Verhaltensmuster der Kernmannschaft zu verändern.

Der Interim Manager kam daher zu dem Schluss, dass das neue Geschäftsfeld mit der Kernmannschaft des „alten“ Produktbereiches nicht aufzubauen war. Also entwickelte er eine neue Strategie. Innerhalb weniger Wochen skizzierte er ein neues Geschäftsmodell und schlug dem CEO vor, auf dieser Basis ein Start-up zu gründen. Nachdem die wesentlichen Meilensteine entworfen waren, erarbeitete der Interim Manager einen detaillierten Businessplan. Er präsentierte das Konzept dem Aufsichtsrat und erhielt er in großer Einigkeit grünes Licht für das Vorhaben.

Der Interim Manager wurde CEO des Start-ups. Sein Businessplan sah vor, als spezialisierter Produktentwickler für Hersteller und Zulieferer zu fungieren. Auf diese Weise übersprang das Start-up mehrere Ebenen in der Lieferkette.

Kombination von agilen Methoden | Co-Creation mit externen Partnern

Kernfunktionen des neuen Unternehmens wie Design, Entwicklung, Business Development, Vertrieb und Marketing bildete der Interim Manager von Grund auf neu ab: mit neuer Mannschaft, örtlich im Zentrum des Kundenökosystems angesiedelt. Dazu nutzte er gezielt neue Methoden wie Lean Start-up und Scrum. Wo erforderlich, wurden bewährte Prozesse und Vorgaben der Autoindustrie berücksichtigt. Der Interim Manager setzte beispielsweise von Beginn an auf ein Qualitätsmanagement-System nach ISO9001 - mit Ausbaubarkeit in Richtung IATF16949.

Dem Start-up fehlten zu Beginn Know-how und Kapazitäten. Das glich der Interim Manager durch einen Co-Creation-Ansatz im Verbund mit externen Spezialisten aus. Dabei galt: Expertise schlägt Größe. Mitarbeiter des Konzerns sowie der Partnerunternehmen ergänzten das schlanke, schnelle und kreative Netzwerk. Die Projektteams nutzten von Anfang aus Scrum abgeleitete Sprint-Arbeitsweisen. Alle Supportfunktionen wie Finanzen, HR, und IT wurden vom Konzern zur Verfügung gestellt.

Nach 15 Monaten den Prototypen des neuen Produktes präsentiert

Das Ergebnis: Nur 9 Monate nach der Freigabe durch den Aufsichtsrat war das neue Unternehmen bereits am Markt eingeführt. 6 Monate später wurde der erste Prototyp präsentiert. Gleichzeitig entwickelte das Unternehmen verschiedene Ansätze für weitere neue Geschäftsmodelle.

Absatzkrise und COVID: Das Gesamtunternehmen wird zum agilen Schnellboot

Dann kamen zwei unvorhersehbare Krisen: eine Absatzkrise gefolgt von COVID-19. Der normale Reflex in der Automotive-Branche wäre ein Kostensparprogramm gewesen, dem möglicherweise auch das Start-up zum Opfer gefallen wäre. In diesem Fall aber war es anders. Das Mutterunternehmen erkannte, dass in den agilen Strukturen des „Start-up-Schnellbootes“ das Potenzial für die erfolgreiche Transformation des ganzen Unternehmens steckte. Die Krise wurde also genutzt, um den Produktbereich im Kernunternehmen nach dem Muster des Start-ups zu restrukturieren. Dies gelang – mit deutlich besseren Ergebnissen als bei einem generellen Kostensparprogramm. Der Interim Manager übergab das Unternehmen an den neuen CEO.

Für das Projekt wurde der externe Experte 2020 als „Interim Manager des Jahres“ ausgezeichnet.

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    Marlise Stauffer Geschäftsführerin Swiss Interim GmbH

    Marlise Stauffer

    Geschäftsführerin

    Claudia M. Christen, Senior Consultant. Swiss Interim GmbH

    Claudia M. Christen

    Senior Consultant