Nachhaltige klimafeste Waldgestaltung bei privatem Forstbetrieb
Plenterwald | CO2-Bilanz | Nachhaltigkeit
Das Projekt in Stichworten:
- Ökosystembasierte Anpassung an den Klimawandel
- Umwandlung in einen nachhaltigen Plenterwald vorangetrieben
- Steuernde Eingriffe ermöglichen natürliche Entwicklung zu einem Mischwald
- Erste Erfolge des nachhaltigen Forstwandels bereits nach wenigen Monaten sichtbar
Der Interim Manager wurde von einem Familienbetrieb mit eigenem Forst angefordert. Der Projektauftrag: ein nachhaltiges Konzept zu entwickeln und erste Schritte einzuleiten sowie erste Maßnahmen umzusetzen, um die Wälder im Eigentum des Kunden angesichts der sich abzeichnenden Klimaveränderung zukunftssicher zu machen.
Ökosystembasierte Anpassung an den Klimawandel
Die Wälder des Kunden weisen einen sehr starken Anteil an Fichten auf. Diese sind in Trockenzeiten sehr anfällig für Schädlinge oder werden im Winter durch Stürme entwurzelt. Daraus resultieren niedrige Marktpreise, die sich wiederum über mehrere Jahre äußerst negativ auf das Ergebnis auswirken.
Der Interim Manager entwickelte ein Konzept zur ökosystembasierten Anpassung des Forstes an den Klimawandel. Dabei ging es darum, die Leistungsfähigkeit des Waldes auch langfristig zu erhalten. Daher zielte das Konzept darauf ab, die Folgen von ungünstigen klimabedingten Entwicklungen wie heftigeren Regenfällen, häufigeren Überflutungen oder Hitzewellen und Dürreperioden abzupuffern. Neben dieser Sicherstellung einer nachhaltigen Bewirtschaftung berücksichtigte das Konzept die Notwendigkeit einer nachhaltigen Rendite. Dabei sollte der Ertrag so unabhängig wie möglich von den teils immensen Marktschwankungen ausfallen.
Umwandlung in einen nachhaltigen Plenterwald vorangetrieben
Bei Plenterwald handelt es sich um eine Sonderform des Hochwaldes. Er ist dadurch gekennzeichnet, dass alle Stärkeklassen, vom Keimling bis zum Starkholz, auf engem Raum nebeneinander vertreten sind. Für Sägewerke oder als Kamin-/Brennholz entnommen werden immer nur einzelne, erntereife Stämme – und das in kleiner Anzahl. Plenterwald ist somit ein sich stetig verjüngender Dauerwald mit hervorragender CO₂-Bilanz. Auf der Kostenseite werden teure Pflanzungen eingespart, da die Bäume durch Naturverjüngungen kostenlos nachwachsen. Zudem ist diese Form des Mischwaldes als dauerhafter Hochwald durch seine heterogene Struktur gegen Angriffe durch Wind, Schnee oder auch Schädlinge relativ gut geschützt.
Steuernde Eingriffe ermöglichen natürliche Entwicklung zu einem Mischwald
Plenterwald entsteht nicht von selbst. Vielmehr muss in den Bestand eingegriffen werden, um die natürliche Entwicklung zu einem Mischwald zu ermöglichen. Daher ließ der Interim Manager dicke und kranke Bäume entfernen, um den Jungwuchs zu fördern. Die Lichtsteuerung erfolgte durch den Aushieb von Starkholz. Buchen, Eichen und Erlen wurden auf Femelflächen gezielt gefördert. Um eine bessere Durchmischung mit neuen Baumarten zu erreichen, wurden Flatterulmen, Douglasien, Roterlen und Bergahorn gepflanzt.
Erste Erfolge des nachhaltigen Forstwandels bereits nach wenigen Monaten sichtbar
„Wald braucht Zeit“: Jedoch waren bereits nach kurzer Zeit erste Erfolge deutlich sichtbar. Buchen, Eichen, Kiefern und Tannen vermehrten sich sehr stark über Naturverjüngungen und auf den Femelflächen dominierten die gezielt geförderten Baumarten. Das Hauptprojekt wurde nach 6 Monaten erfolgreich abgeschlossen. Im Folgeprojekt geht es nun um die regelmäßige Überprüfung und Sicherstellung der nachhaltigen Entwicklung.