Joint Venture für nachhaltigen Flugkraftstoff (SAF)
Energiewende | Regenerative Energie | Risikomanagement
Das Projekt in Stichworten
- Verträge mit dem Partner für das SAF Joint Venture erarbeitet
- Rahmen für die Geschäftstätigkeit des SAF-Unternehmens fixiert
- Auftraggeber zu Neuausrichtung der SAF-Vermarktung bewegt
- Rentabilität des Projekts durch klare Hedging-Strategie abgesichert
- Bei Erfüllung der regulatorischen Anforderungen unterstützt
- Unternehmen treiben Realisierung des Projekts weiter voran
Ein großes deutsches Energieunternehmen plante, sein Portfolio im Zuge der Energiewende um nachhaltige Flugkraftstoffe (SAF) zu ergänzen. Der Interim Manager wurde als Experte für den Handel mit regenerativen Energien beauftragt, um für das Energieunternehmen die Verhandlungen über das ins Auge gefasste Joint Venture zu führen und bis ins operative Geschäft zu begleiten.
Im Rahmen des strategischen Expansionsplans für das Zukunftsgeschäft mit nachhaltigem Flugkraftstoff hatte das Unternehmen mehrere Projekte begonnen. Der Interim Manager agierte als externer Berater beim größten Projekt: einer speziellen Biogasanlage in Nordschweden, die jährlich bis zu 100 Kilotonnen SAF liefern soll. Da das deutsche Energieunternehmen keine Kompetenzen für diese Umwandlung (Fischer-Tropsch-Synthese) hatte, wurden ein auf diese Technik spezialisiertes südafrikanisches Unternehmen angesprochen und eine Absichtserklärung unterzeichnet, ein 50/50-Joint Venture zwischen den Unternehmen zu gründen.
Verträge mit dem Partner für das SAF Joint Venture erarbeitet
Der Interim Manager wurde damit beauftragt, die Interessen des deutschen Energieunternehmens in den Verhandlungen zu vertreten. Gemeinsam mit dem internen Rechtsteam erarbeitete er zunächst die Absichtserklärung (Term Sheet) und formulierte die gemeinsame Entwicklungsvereinbarung und die Aktionärsvereinbarung. Die Herausforderung bestand vor allem darin, die Interessen der Beteiligten aufeinander abzustimmen und drei verschiedene Rechtsordnungen (Schweden, Südafrika, Deutschland) zu berücksichtigen. Dank der sehr konstruktiven Zusammenarbeit konnten diese Arbeiten vorzeitig abgeschlossen werden. Alle Verträge wurden von den Führungsebenen der Unternehmen ohne Anpassungen angenommen.
Rahmen für die Geschäftstätigkeit des SAF-Unternehmens fixiert
Nachdem der Interim Manager die rechtlichen Aspekte der Joint-Venture-Gründung geklärt hatte, wurde er intensiv mit den Vorbereitungen für das operative Geschäft befasst. In engem Kontakt mit den Strom- und Biomassehändlern des Kunden und dem JV-Partner erarbeitete er beispielsweise Absichtserklärungen über den Standort des Joint Ventures sowie voraussichtliche Mengen, Qualität und das Preisgefüge des nachhaltigen Flugkraftstoffs. Zudem verhandelte er die Lieferung der Rohstoffe. Dabei handelte es sich um Langzeitlieferverträge für die Biomasse (mehr als 500 kt/a) und Stromkaufvereinbarungen (Power Purchase Agreements, PPAs) für erneuerbaren Strom (mehr als 1.5 TWh/a)) an das Joint Venture.
Auftraggeber zu Neuausrichtung der SAF-Vermarktung bewegt
Zu Beginn des Mandats war das Verständnis des Luftkraftstoffmarkts beim Auftraggeber noch nicht vollständig vorhanden. Daher war das Unternehmen davon ausgegangen, das SAF direkt an Airlines vertreiben zu können. Das allerdings ist nicht möglich: Denn SAF muss mit herkömmlichem Kerosin gemischt und transportiert werden. Zudem stehen die Assets am Flughafen (Lagertanks und Betankungsanlagen) unter Kontrolle der Ölgesellschaften. Aufgrund seiner Expertise gelang es dem Interim Manager, den Auftraggeber hier zu einer Neuausrichtung zu bewegen und einen Kooperationspartner im Kerosinbereich zu suchen. Der Interim Manager kontaktierte mehrere Unternehmen und erhielt wettbewerbsfähige Angebote.
Wirtschaftliche Verwertung von Nebenprodukten vorangebracht
Zudem eröffnete der Interim Manager seinem Auftraggeber einen zweiten Markt, indem er die kommerzielle Verwertung eines Nebenprodukts der SAF-Herstellung (Naphtha) ermöglichte. Naphtha kann als Rohstoff für die chemische Industrie oder als Mischkomponente für Benzin verwendet werden. Der Interim Manager kontaktierte mehrere Unternehmen. Im Ergebnis kam es zu mehreren kompetitiven Angebote, Absichtserklärungen (LOIs) und Term Sheets.
Rentabilität des Projekts durch klare Hedging-Strategie abgesichert
Um das Risiko des Joint Ventures zu minimieren, musste eine Absicherungsstrategie formuliert werden. Der Rohstoffmarkt (Biomasse, Strom) und der Produktmarkt (Kerosin, Naphtha) korrelieren nicht gut. Erhebliche Preisschwankungen könnten die Rentabilität des Projekts gefährden, womit es für Investoren und die Geschäftsleitung zu riskant werden würde. Der Interim Manager hat eine klare Hedging-Strategie entwickelt, um die Sicherheit der Erträge aus dem Handel zu gewährleisten und gleichzeitig das Aufwärtspotenzial zu erhalten, um von Marktchancen zu profitieren.
Unterstützung bei Erfüllung der regulatorischen Anforderungen
Die Erfahrung des Interim Managers auf dem Gebiet der nachhaltigen Biokraftstoffe und des Kerosinmarkts unterstützte die Ingenieur- und Vertriebsteams dabei, den geeigneten Ansatz zu finden, um die physikalische Qualität zu gewährleisten und alle regulatorischen Anforderungen zu erfüllen, um die Unterstützung von Regierungen und Regulierungsbehörden zu erhalten.
Untergruppen Recht, Technik, Finanzierung, Handel, Steuern und Regulierung koordiniert
Als wichtiges Mitglied des Projektteams und Träger wichtiger Informationen und Kenntnisse war der Interim Manager tief in das Projektmanagement eingebunden. Er war dafür verantwortlich, dass das gesamte Team über alle Informationen aus dem Markt und die Fortschritte auf dem Laufenden war. Er koordinierte die Untergruppen Recht, Technik, Finanzierung, Handel, Steuern sowie Regulierung und stellte sicher, dass alle in die gleiche Richtung arbeiteten.
Unternehmen treiben Realisierung des Projekts weiter voran
Nachdem das Projekt die ersten internen Hürden genommen hat, treiben die Unternehmen die SAF-Produktion weiter voran. Die endgültige Investitionsentscheidung (FID) ist noch nicht getroffen, wird aber sehr wahrscheinlich positiv ausfallen. Danach könnte der Bau des Großprojekts beginnen.