Interim CRO/CFO bei einem Leitsysteme-Hersteller
Ziel-Unternehmenswert | Restrukturierung | Reporting
Das Projekt in Stichworten:
- Mitarbeiter hatten Unternehmen verlassen und Wettbewerber gegründet
- Strukturelle Defizite in der internen Organisation identifiziert und abgestellt
- Kernkompetenzen herausgearbeitet und Schlüsselfunktionen aufgebaut
- Monatsreporting und Jahresabschlüsse erstellt – Angebotsprozesse erneuert
- Restrukturierung führt schnell zu hohem Unternehmenswert
Der Interim-Manager wurde von einem Investor als Interim CRO und Interim CFO zu der Tochtergesellschaft einer kleinen Unternehmensgruppe gerufen. Es handelte sich um ein kleines Unternehmen zur Erstellung von Leitsystemen für Brauereien und Molkereien. Das Unternehmen verfügte über 28 Mitarbeiter und 4 Mio. EUR Jahresumsatz. Der Investor beabsichtigte, das Unternehmen auf einen Ziel-Unternehmenswert zwecks Verkauf zu entwickeln, um das Unternehmensportfolio stärker zu konzentrieren. Zu Beginn der Tätigkeit des Interim CRO lag der Unternehmenswert tendenziell bei null. Das Unternehmen war intern schlecht aufgestellt und musste zudem neue Konkurrenz abwehren.
Mitarbeiter hatten Unternehmen verlassen und Wettbewerber gegründet
Die Restrukturierung des Leitsysteme-Herstellers wurde erschwert, weil bis auf eine Person die ganze Software-Entwicklungsabteilung das Unternehmen verlassen hatte. Grund für die Entlassungen waren interne Machtkämpfe und persönliche Rivalitäten unter Projektleitern, Entwicklern und der Geschäftsführung. Das Unternehmen stand nun aber nicht nur ohne Entwickler da. Darüber hinaus hatten die ausgeschiedenen Mitarbeiter in unmittelbarer Nähe ein eigenes Unternehmen als Wettbewerber eröffnet.
Das erlangte Dramatik, weil das Unternehmen ohnehin schon in der Krise war. Besonderer Handlungsbedarf ergab sich auch dadurch, dass die Beteiligung bankenfinanziert war. Zudem war das Risiko enorm (und anfänglich auch spürbar), dass Aufträge auf das neue Unternehmen mit den alten, ausgeschiedenen Mitarbeitern übergehen könnten.
Strukturelle Defizite in der internen Organisation identifiziert und abgestellt
Die schwierigen Ausgangsbedingungen wurden zusätzlich durch umfassende strukturelle Mängel bei dem Leitsysteme-Hersteller kompliziert. Wie der Interim Manager schnell analysierte, gab es kaum kaufmännische Kompetenz in einer schwachen Geschäftsführung. Die fehlende Einzigartigkeit und Fokussierung im Geschäftsmodell verursachte hohe Kundenabhängigkeit. Zudem nutzte das Unternehmen die Möglichkeiten der vorhandenen Software zur Projektsteuerung des Unternehmens unzureichend aus. Letztlich musste auch das Team gehalten und fachlich wie motivationsseitig neu aufgebaut werden.
Kernkompetenzen herausgearbeitet und Schlüsselfunktionen aufgebaut
In der Position des Geschäftsführers schuf der Interim Manager zunächst einmal eindeutige Verantwortlichkeiten. Er arbeitete mit dem Team die Einzigartigkeitsmerkmale (USP) heraus und richtete das Unternehmen streng auf die Kernkompetenzen aus. Im Team selbst baute er die Schlüsselfunktionen wieder auf. Den bisherigen Geschäftsführer etwa setzte er – passend zu dessen unglaublichem Talent – vor allem im Vertrieb ein.
Zur Neuordnung gehörte auch, neue Mitarbeiter ins Team und die einstmals ausgelagerte Buchhaltung zurück zu holen. Intern konzentrierte sich der Interim Manager darauf, durch eine neue Unternehmenskultur neue Stabilität zu schaffen.
Monatsreporting und Jahresabschlüsse erstellt – Angebotsprozesse erneuert
Neben seinen Restrukturierungsaufgaben erledigte der Interim Manager auch das Monatsreporting und die Jahresabschlüsse. Ferner führte er neue Angebotsprozesse ein und verschlankte die - an den wesentlichen Stellen aber weiterhin redundant besetzte - Aufbauorganisation zukunftsfähig.
Unter fachlicher Leitung des Interim Managers wurde zudem die Projektsoftware weiter ausgebaut und zu einem effizienten Werkzeug zur Unternehmenssteuerung ausgebaut. Nunmehr verfügt das Unternehmen über eine funktionierende, eigene Buchhaltung, die dem Controlling valide Aussagen ermöglicht. Eine erhebliche Kostensenkung führte der Interim Manager herbei, indem er nicht mehr benötigte Stellen in Vertriebsinnendienst, Projektassistenz und interner IT abbaute oder umbesetzte.
Restrukturierung führt schnell zu hohem Unternehmenswert
Die durch den Interim Manager angeschobenen Veränderungen machten sich schnell positiv bemerkbar. Die verstärkten Vertriebsaktivitäten mit neuem Mindset ließen den Auftragsbestand nach und nach anwachsen. Die Projekte wurden aufgrund der neuen Prozesse effizienter abgewickelt.
Der Unternehmenswert stieg von 0 auf mehrere Millionen an. Schließlich konnte das Unternehmen 1,5 Jahre nach dem Einsatz des Interim-Managers gewinnbringend verkauft werden. Der Erfolg wurde bis heute auf hohem Niveau stabilisiert. Der ursprüngliche Geschäftsführer wurde vom Interim-Manager als Vertriebspersönlichkeit wieder aufgebaut. Die kaufmännischen Funktionen wurden auf eine andere, neu eingestellte Mitarbeiterin übertragen.