In Zeiten des Arbeitskräfte- und Fachkräftemangels wird es immer wichtiger, sich frühzeitig um die Einstellung von geeigneten neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu kümmern. Active Sourcing, also das aktive Ansprechen potenzieller Kandidatinnen und Kandidaten, kann hierbei eine wertvolle Rolle spielen.
Der Personalbedarf steigt immer weiter, die Zahl der in Deutschland unbesetzten Stellen hat mit 1,98 Millionen einen neuen Höchstwert erreicht. Dadurch nimmt gleichzeitig der Konkurrenzdruck bei der Rekrutierung von passenden Beschäftigten zwischen den Unternehmen immer weiter zu. Denn heutzutage können sich Arbeitnehmer ihre Stellen aussuchen und werden von den Arbeitgebern umworben, nicht andersherum.
Genau hier setzt Active Sourcing an: Recruiter suchen aktiv nach passenden Kandidaten, gehen direkt auf diese zu und versuchen, sie vom Unternehmen zu überzeugen. Denn mit herkömmlichen Recruitingmethoden werden nur Personen erreicht, die ohnehin auf der Suche nach einer neuen Stelle sind. Um jedoch langfristig gut aufgestellt zu sein, sollte ein Unternehmen den gesamten Kandidatenmarkt im Blick haben. So können Methoden ergriffen werden, um personelle Engpässe gar nicht erst aufkommen zu lassen.
Active Sourcing: Aufwand, der sich auszahlen kann
Unternehmen, die effizientes Active Sourcing betreiben, handeln also bereits, bevor sich ein personeller Bedarf einstellt. Active Sourcing ist damit immer in die Zukunft gerichtet und bedeutet zunächst zwar einen größeren Aufwand für das Recruiting, dieser zahlt sich jedoch aus, da schneller, günstiger und somit effektiver an mögliche passende Kandidaten für eine zu besetzende Stelle herangetreten werden kann.
Eine fundierte Recherche geeigneter Kandidaten ist unumgänglich. Sobald diese erfolgt ist, haben Recruiter diverse Möglichkeiten, die ermittelten Kandidaten anzusprechen. Generell ist der Bereich Active Sourcing breit gefächert und beinhaltet u.a. das Nutzen von Karriereseiten wie Xing und LinkedIn, den Aufbau von Talentpools sowie den Einsatz von Referral Sourcing – bei dem auf Kontakte der eigenen Mitarbeiter zurückgegriffen wird, um qualifizierte Kräfte zu aquirieren – oder auch die Teilnahme an Karrieremessen, um gleich einen persönlichen Kontakt zwischen Unternehmen bzw. Recruitern und Kandidaten herzustellen.
Vor allem für kleinere und mittlere Unternehmen, deren Arbeitgebermarke weitgehend unbekannt ist, kann Active Sourcing durchaus sinnvoll sein. Das Recruiting hat den Kandidatenmarkt im Blick, um schnell handeln und auf passende Kandidaten zugehen zu können, wenn eine Vakanz aufkommt. Diese müssen nicht erst auf den Arbeitgeber aufmerksam werden, sondern kennen ihn im besten Falle schon durch eine bereits erfolgte Ansprache.
Damit Sie sich ein Bild von der Arbeit unserer Interim Managerinnen und Manager machen können, die Sie bei der Umsetzung von Active Sourcing in Ihrem Unternehmen unterstützen, haben wir zwei Projektberichte kurz für Sie zusammengefasst:
- Active-Sourcing-Team und Bewerbermanagement-System
Um das Recruiting von Fach- und Führungskräften bei einem international agierenden, mittelständischen Automobilzulieferer zu optimieren und ein Active-Sourcing-Team aufzubauen, schulte die HR Interim Managerin Personalreferenten und überarbeitete den Recruiting-Prozess gänzlich. Vakanzen konnten besetzt werden, außerdem wurde der Einsatz einer Bewerbungsmanagement-Software geprüft.
- Interim-Leitung Recruiting bei Beiersdorf
Mit der Überarbeitung insbesondere des Bereiches Active Sourcing sorgte der Interim Manager für mehr Effizienz und Marktnähe bei den bestehenden Prozessen. Zudem wurde eine Rekrutierungsstrategie umgesetzt und ein Talent-Relationship-Management eingeführt.