Personalabbau für deutschen Standort eines französischen Familienunternehmens
Arbeitsrecht | Sozialplan | Interessenausgleich
Das Projekt in Stichworten:
- Entlassungsmanagement von Auswahl bis Zeugniserstellung geleitet
- Schnell eine gute Gesprächsbasis mit dem Betriebsrat hergestellt
- Personalabbau verschafft Luft für Investitionen und Neuausrichtung
Dieses Interim Mandat führte die Rechtsanwältin und HR Managerin zu einem europäischen Marktführer in der Herstellung von Pflege- und Hygieneprodukten auf Baumwollbasis. Das französische Familienunternehmen mit starkem Engagement für nachhaltige Produktentwicklung wollte an seinem deutschen Produktionsstandort (ca. 110 Mitarbeiter) etwa 30 Prozent des Personals abbauen.
Entlassungsmanagement von Auswahl bis Zeugniserstelllung geleitet
Der Kundenauftrag umfasste das Human Resources-Spektrum von zdf (zahlen+daten+fakten)-Analyse, Interessenausgleich/ Sozialplan und Massenentlassungsanzeige. Weitere Bestandteile des Auftrages waren die Abwicklung der betriebsbedingten Vertragsbeendigungen passend zur individuellen Mitarbeitersituation, das Status-Reporting und die Ausstellung von Arbeitszeugnissen.
Die Interim Managerin bewegte sich in einem Spannungsfeld zwischen Frustration, Ängsten und Motivation der Mitarbeiter und dem Kundenwunsch, erfahrene Spezialisten zu halten. Für ein Gelingen dieser Anforderungen gibt es keine allgemeingültige Erfolgsformel. Die Interim Managerin setzte auf gelebte Wertschätzung, Verlässlichkeit, Berechenbarkeit ihres Verhaltens und Individualität im Umgang mit den betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Schnell eine gute Gesprächsbasis mit dem Betriebsrat hergestellt
Zum Erfolg des Projektes trug wesentlich bei, dass die Interim Managerin mit dieser Kommunikation schnell eine gute Gesprächsbasis mit dem Betriebsrat herstellen konnte. Das war entscheidend, da ein Interessenausgleich mit Namensliste verhandelt wurde. Der Personalabbau selbst wurde bezogen auf die individuelle Mitarbeitersituation umgesetzt, wobei der größte Anteil auf betriebsbedingte Kündigungen entfiel. Die zuständige Arbeitsagentur konnte die Interim Managerin dafür gewinnen, aktiv betroffene Mitarbeiter mit Beratung und Angeboten zu Beschäftigungsalternativen zu begleiten.
Personalabbau verschafft Luft für Investitionen und Neuausrichtung
Der zeitliche Rahmen des Projekts war eng gesteckt. Es begann im September und war Ende Januar bereits beendet. Ohne die gute Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat und die fundierte arbeitsrechtliche Erfahrung der Interim Managerin wäre das nicht gelungen. Auch die französischen Eigentümer haben sich stark persönlich eingebracht. Gemeinsame Business-Sprache war Englisch.
Inzwischen hat das Unternehmen sein Produktspektrum neu ausgerichtet und in neue Anlagen am deutschen Standort investiert. Dies bildet die Basis für zukünftig neue Arbeitsplätze. Eine Standortschließung steht gegenwärtig nicht mehr im Raum.