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PROJEKTBERICHT

Einführung der 4-Tage-Woche mit Sanierungsbeitrag

Krisenbewältigung | 30-Stunden-Woche | Betriebsvereinbarung

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Das Projekt in Stichworten:

  • 4-Tage-Woche mit 30 Arbeitsstunden als Lösung präsentiert
  • Betriebsrat nach Widerstand von 4-Tage-Woche überzeugt
  • Arbeitszeitmodelle für 30-h-Woche entworfen und verhandelt
  • Senkung der Personalkosten um 20 Prozent ebnet Weg für Sanierung

Bei einem nach Corona- und Chipkrise ohnehin belasteten mittelständischen Automobilzulieferer verschärften die durch den Krieg in der Ukraine ausgelösten Lieferkettenprobleme die Ertrags- und Liquiditätskrise. Das gefährdete die Existenz des Unternehmens. Der Geschäftsführer beauftragte den HR Interim Manager, durch Einsparungen im Personalbereich die Kosten nachhaltig zu senken.

4-Tage-Woche mit 30 Arbeitsstunden als Lösung präsentiert

Auf die Herausforderungen durch Corona und Chipmangel hatte das Unternehmen bereits durch die Einführung von Kurzarbeit reagiert. Aufgrund der sich weiter eintrübenden Absatzzahlen in der Automobilbranche zeichnete sich ein mittelfristiger Personalüberhang bei dem Zulieferer ab. Es galt nunmehr, weitere Kostensenkungen auf anderen Wegen zu realisieren. Nachdem der Interim-Manager eine erste mittelfristige Personalplanung erstellt hatte, vereinbarte er mit der Arbeitgeberseite:  

  • Kurzfristig die Forcierung der Kurzarbeit und die Zahlung von Kurzarbeitergeld ohne Aufstockung durch den Arbeitgeber
  • Die Beendigung aller Leih- und Zeitarbeitsverhältnisse sowie die Beendigung befristeter Arbeitsverhältnisse als kurzfristig wirkende Instrumente
  • Mittelfristig (ab 2023) die Einführung der 30-Stunden-Woche (statt 35 Stunden).

Betriebsrat nach anfänglichem Widerstand von 4-Tage-Woche überzeugt

Nach der Abstimmung mit der Arbeitgeberseite verhandelte der Interim Manager mögliche Lösungen mit der Arbeitnehmervertretung. Der Forcierung der Kurzarbeit ohne Aufstockung und den anderen kurzfristig wirksamen Maßnahmen stimmte der Betriebsrat schnell zu. Gegen die Arbeitszeitverkürzung hingegen leistete er zunächst erheblichen Widerstand. Die mittelfristigen Personalüberhänge wurden negiert. Durch eine breite Diskussion der Personalplanung gelang es dem Interim-Manager, in der Belegschaft Rückhalt für eine 4-Tage-Woche mit 30 Arbeitsstunden zu finden. In mehreren Verhandlungsrunden überzeugte er schließlich auch den Betriebsrat und die IG Metall. Dazu trug dabei, dass der Arbeitgeber für den Fall des Scheiterns der Gespräche angedroht hatte, die 4-Tage- und 30-Stunden-Woche über ein Einigungsstellenverfahren durchzusetzen. Im Erfolgsfall hingegen sicherte das Unternehmen Beschäftigungsgarantien für die Stammbelegschaft zu.

Arbeitszeitmodelle für 30-Stunden-Woche entworfen und verhandelt

Nach der Einigung bereitete der Interim Manager Arbeitszeitmodelle für die 30-Stunden-Woche in den operativen Bereichen und Querschnittsfunktionen vor. Gemeinsam mit der Personalabteilung führte er zahlreiche Mitarbeitergespräche. Das trug wesentlich dazu bei, dass sich die Akzeptanz der Arbeitszeitverkürzung weiter deutlich verbesserte. Die 4-Tage-Woche als Basis für die 30-Stunden-Woche und die Beschäftigungssicherung durch eine Betriebsvereinbarung wurden zunehmend positiv bewertet.

Senkung der Personalkosten um 20 Prozent ebnet Weg für Sanierung

Die Finanzplanung sieht nunmehr für 2023 eine Entlastung der Personalkosten um gut 20 Prozent vor. Mit dieser Prognose konnten die Sanierungsverhandlungen mit den Banken und dem Gesellschafter erfolgreich geführt werden. Das Unternehmen hat nun die Chance, sich zu konsolidieren und über den Vertrieb neue Aufträge für eine Verbesserung auf der Ertragsseite zu generieren.

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Claudia M. Christen, Senior Consultant. Swiss Interim GmbH

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Marlise Stauffer Geschäftsführerin Swiss Interim GmbH

Marlise Stauffer

Geschäftsführerin