Die Digitalisierung wirkt sich in vielfältiger Weise auf das Reporting in Unternehmen aus. So verändern sich die Inhalte, mit denen sich Reporting 4.0 beschäftigt, ebenso wie die Prozesse der Berichterstellung, der Berichtverteilung und der Berichtnutzung.
Eine grundsätzliche Auswirkung der Digitalisierung auf das Reporting lässt sich ganz einfach auf den Punkt bringen: Die schiere Menge der potenziell auswertbaren Daten erhöht sich exponentiell. Damit einher geht die wichtigste Herausforderung von Big Data, nämlich das effiziente und sinnvolle Management großer Datenmengen.
Neue Berichtsinhalte und -prozesse, steigende Nutzererwartungen
Big Data ist der Treiber der Veränderung im Reporting 4.0. Die Berichtsinhalte wandeln sich, weil die Datenquellen zahlreicher werden und sich die Quantität und die Qualität der Daten gleichzeitig erhöht. Daten werden zum Beispiel durch Apps zur Verfügung gestellt, die beim Monitoring von Einkaufs-, Logistik- und Produktionsvorgängen eingesetzt werden. Parallel dazu werden nicht nur Daten im eigenen Unternehmen, sondern auch von Zulieferern und Kunden erhoben. Die Berichterstellung wird durch die Digitalisierung ressourceneffizienter und schneller, weil Routinetätigkeiten des Reportings weitgehend automatisiert werden können.
Mit den technischen Möglichkeiten steigen die Erwartungen der Nutzer an die Qualität und vor allem den individuellen Zuschnitt der Berichte. Diesbezüglich gilt es künftig, das erweiterte Potenzial auch auszuschöpfen. Nutzerorientierung im Reporting heißt Informationsüberflutung zu vermeiden und die Berichte an die Anforderungen der Nutzer anzupassen. Das Ziel ist ein nutzergetriebenes Reporting (Pull-Verteilung) bis hin zum Self Reporting, wenn der Nutzer seinen Bericht über eine geeignete Schnittstelle selbst generiert.
Merkmale von Reporting 4.0
Ein funktionierendes Reporting im digitalen Zeitalter liefert Daten
- aktuell und effizient,
- nach unternehmensweit einheitlichen Standards zur Vergleichbarkeit,
- in hoher Qualität und Verlässlichkeit.
Dabei geht ein leistungsstarkes Berichtswesen über die bloße Analyse hinaus und entwickelt Prognosen für mögliche Zukunftsszenarien: Ermöglicht wird die sogenannte Predictive Analysis durch die Auswertung von Big Data. In seiner digital optimierten Form verknüpft das Berichtswesen vorhandene Daten, es etabliert eine kontinuierliche Governance durch Richtlinien, Standards und Tools der Finanz- und Wertschöpfungsprozesse im Unternehmen und liefert Entscheidungsempfehlungen.
Reporting 4.0: Kooperation von Mensch und Technologie
Im Reporting 4.0 leisten automatisierte IT-Prozesse die Hauptarbeit der Datenerhebung und ‑aufbereitung: Daten-Aggregation und Daten-Matching, Datenvisualisierung und Daten-Sharing verlaufen automatisch. Controller greifen in der Analyse ein und übernehmen die führende Rolle in der Kommunikation und Zusammenarbeit mit dem Management. Für die Regeln der Governance und die Definition der Entscheidungswege bleiben weiterhin die Führungskräfte im Controlling verantwortlich. Reporting 4.0 steht für eine Business Intelligence, die die Potenziale von Big Data für eine effektive und qualitativ hochwertige Unternehmenssteuerung nutzt.