Diversity, Equity & Inclusion (DEI), Cultural Match, Künstliche Intelligenz und Freelance Revolution waren die grossen Schlagworte, um die sich der Roundtable „Personalberatung/Executive Search 2024“ der „Personalwirtschaft“ drehte. In regelmässigen Abständen holt sich die „Personalwirtschaft“, eine Fachpublikation der F.A.Z. BUSINESS MEDIA (FBM), ausgewählte Expert:innen an den Tisch, um aktuelle Trends, Bewegungen auf dem Personalbeschaffungsmarkt und die Bedürfnisse im Bereich HR intensiv zu erörtern. Mit mir war die Deutsche Interim AG zum ersten Mal dabei und hat ordentlich mitdiskutiert. Welche Themen wir besprochen haben, welche Einsichten die lebendige Debatte eröffnet hat und warum wir als Interim Management Provider ganz klar in der Unterzahl waren – das und mehr zeigt mein persönlicher Rückblick.
Im März war es so weit: Die „Personalwirtschaft“ lud in den F.A.Z.-Tower, Heimat einer der führenden Wirtschaftspublikationen Deutschlands, zum Roundtable „Personalberatung/Executive Search 2024“ ein. Nicht nur die Location war eine Klasse für sich. Auch der herzliche Empfang durch Erwin Stickling, Herausgeber der „Personalwirtschaft“, versprach einen spannenden Nachmittag. Und spannend sollte es thematisch in der Tat werden: Neben aktuellen Entwicklungen, etwa den Restrukturierungen bei Grosskonzernen wie Bayer, Bosch und ZF Friedrichshafen, standen für die Teilnehmenden am Roundtable die Themen Diversity, Equity & Inclusion (DEI), Cultural Match, Künstliche Intelligenz und Plattformökonomie sowie die Freelance Revolution auf der Agenda – und das natürlich stets mit Blick auf die Auswirkungen im HR-Bereich.
Als Aussenseiter inmitten von Executive-Search-Firmen
Etwas weniger divers war allerdings unsere geladene Expert:innenrunde. Mit mir sass die Deutsche Interim AG als einziger Interim Management Provider am Tisch. Daneben versammelten sich eine Handvoll namhafter Vertreter:innen von Executive-Search-Firmen – unter ihnen: Caroline Gellrich-van Brakel (PageGroup), Dr. Michael Faller (Baumann Unternehmensberatung AG), Dr. Thomas K. Heiden (Heiden Associates), Dr. Johannes Terhalle (Dr. Terhalle Personalberatung) und Michael Welz (Passions for People GmbH).
Cultural Fit: Matchen oder nicht matchen, das ist hier die Frage
Den Auftakt des Roundtables bildeten die Themen DE&I und Cultural Match. Hier waren wir uns einig: Diversität sollte konsequent gelebt und aktiv in Unternehmen gebracht werden. Ziel kann und darf es nicht sein, ausschliesslich eine geforderte Frauenquote erfüllen zu wollen. Vielmehr gilt es, Gleichberechtigung schon weit vor einer Stellenbesetzung anzustreben – etwa durch die Förderung von Frauen in Ausbildungen und Studiengängen, in denen sie nach wie vor unterrepräsentiert sind. Neben der fachlichen Eignung nimmt der Cultural Fit für Unternehmen im Recruiting von Führungskräften einen besonderen Stellenwert ein – und zwar so sehr, dass Executive-Search-Firmen eigene Modelle entwickelt haben, mit denen sich die kulturelle Passung haargenau berechnen lässt. Für Interim-Mandate ist der Cultural Fit hingehen weniger von Bedeutung: Wenn unsere Interim Manager:innen in ein Unternehmen kommen, haben sie in einer sehr begrenzten Zeit eine Mission zu erfüllen. In der Regel ist ihr Job schon erledigt, bevor etwaige Differenzen im Zwischenmenschlichen überhaupt sichtbar werden.
Tilo Ferrari, CEO der Deutschen Interim AG, blickt auf den Roundtable der „Personalwirtschaft“ zurück. (© Deutsche Interim AG)
KI kann ein persönliches Gespräch nicht ersetzen
Welches Thema an diesem Nachmittag natürlich nicht fehlen durfte: Künstliche Intelligenz. Auch hier stimmten wir alle zu, dass KI immer wichtiger und den HR-Bereich auf lange Sicht verändern wird. Bereits heute differenziert sich die Zahl an Recruiting-Plattformen immer weiter aus und hebelt die klassische Vorgehensweise im Recruiting zunehmend aus. Zugleich ermöglicht Künstliche Intelligenz, Prozesse zu optimieren. Dabei sollten sich HR-Abteilungen der Bias-Gefahr bewusst sein und ihre KI sorgfältig trainieren, damit sie bestehende Vorurteile nicht verstärkt. Doch trotz aller technologischer Revolutionen: HR ist und bleibt ein People Business. Ob bei der Executive Search oder der Vermittlung eines Interim-Mandats: Das persönliche Gespräch ist weiterhin unverzichtbar und lässt sich durch keine KI der Welt ersetzen – zumindest noch nicht.
Freelance Revolution und die Relevanz einer vernetzen Belegschaft
Das abschliessende Thema des Roundtables bildete die Freelance Revolution: Weltweit wollen immer weniger Menschen in Festanstellung arbeiten. Dementsprechend steigt die Zahl der Freelancer rund um den Globus. Demografischer Wandel, Wertewandel und „War for Talents“ haben bereits heute grosse Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Die Freelance Revolution wird es Unternehmen zukünftig noch schwerer machen, qualifizierte Mitarbeitende auf dem üblichen Weg zu finden und an sich zu binden. In Anbetracht dieser disruptiven Veränderungen braucht es neue Konzepte für eine sich transformierende Arbeitswelt. Eine Lösung kann die Connected Workforce sein, also eine vernetzte Belegschaft aus Festangestellten und Freelancern.
📖 LESETIPP: Wie Unternehmen mit der Connected Workforce das Potenzial aller Mitarbeitenden optimal entfalten und so für die Zukunft aufgestellt sind, lesen Sie in unserem Fachbeitrag bei „Personalwirtschaft“.
Auch Interim Managerinnen und Manager sind per Definition Freelancer – und werden damit zu einem zentralen Teil der vernetzten Belegschaft. Ziel der Connected Workforce ist es, Positionen fachlich bestmöglich zu besetzen. Und wer könnte dafür besser geeignet sein als hochqualifizierte und spezialisierte Interim Manager:innen? Ihr Einsatz und somit die Zusammenarbeit mit einem professionellen Interim Management Provider – so wie wir es sind – wird zu einem strategischen Erfolgsfaktor und entscheidendem Wettbewerbsfaktor gegenüber der Konkurrenz.
Noch mehr spannende Einblicke
Einen ersten persönlichen Eindruck über den Roundtable konnte ich Ihnen nun geben. Doch an diesem Nachmittag wurde noch viel intensiver diskutiert. Für mehr Details und spannende Einblicke möchten ich Ihnen daher den offiziellen Nachbericht der „Personalwirtschaft“ ans Herz legen. Den ausführlichen Rückblick finden Sie hier.
(Foto: © Bernd Roselieb)