Im Juli 2023 übernahm Marlise Stauffer die Geschäftsführung der Swiss Interim GmbH. Durch ihre vorherige Tätigkeit als Partnerin und Mitglied der Geschäftsleitung bei einem führenden Schweizer Interim Management Provider sowie leitenden Funktionen bei diversen grossen und kleineren Unternehmen weiss sie nur zu gut, mit welchen Herausforderungen Unternehmen konfrontiert sind. Im Interview mit Joyce Darkoh spricht Marlise Stauffer über die Entwicklungen der Swiss Interim GmbH seit ihrer Gründung und liefert eine persönliche Einschätzung zur aktuellen wirtschaftlichen Lage in der Schweiz sowie deren Auswirkungen für das Interim Management.
Liebe Marlise, wie schätzt Du die aktuelle Wirtschaftslage in der Schweiz ein?
Marlise Stauffer: Meiner Meinung nach steht die Schweiz im Vergleich zu anderen europäischen Ländern relativ gut da. Wir erleben immer noch Wachstum. Allerdings nicht mehr in dem Masse wie in den vorherigen Jahren. Anders als in den Nachbarländern ist die Inflation bei uns weniger ausgeprägt. Die Konsumentenstimmung bleibt verhältnismässig positiv. Dennoch ist eine gewisse Vorsicht im Umgang mit Geld spürbar. Natürlich beeinflussen globale Ereignisse zusätzlich unsere Wirtschaft und führen zu Herausforderungen. Unternehmen müssen nun noch genauer überlegen, wofür sie ihr Budget ausgeben, insbesondere bei Entscheidungen, Interim Managerinnen oder Manager zu beauftragen. Ich sehe hier einen Trend zur Teilzeitarbeit in den Mandaten: Firmen fragen immer häufiger nach Teilzeitbeschäftigungen zwischen 60 und 80 Prozent. So können sie Kosten senken, ohne dabei die Fortführung von Projekten zu gefährden.
Das sind doch erstmal gute Nachrichten. Apropos: Welche Erfolge konnte die Swiss Interim seit ihrer Gründung verzeichnen?
MS: Nun, unser Start war sehr erfolgreich. Wir positionieren uns ja hier als neuer Interim Management Provider in einem wachsenden Marktsegment der Schweiz. Das bedeutet, dass wir erst bekannt werden müssen. Besonders im Bereich Content Marketing und digitales Marketing sind wir sehr aktiv. Wir erhalten Anfragen von Start-ups, grossen Unternehmen und vor allem KMUs. Die Umwandlung dieser Anfragen in feste Mandate ist durchaus herausfordernd, da wir in der Schweiz auf eine Vielzahl von Mitbewerbern treffen. Dennoch gibt es eine stetige Nachfrage, auch wenn sich – wie immer zum Jahreswechsel hin – in den Monaten Dezember bis Februar eine gewisse Zurückhaltung abzeichnete. Mittlerweile zieht das Interesse wieder an und wir konnten Mandate in verschiedenen Bereichen sichern.
Wie fällt das Feedback der Interim Manager:innen aus?
MS: Die Rückmeldungen sind durchweg positiv. Interim Managerinnen und Manager, die in unseren Pool aufgenommen werden möchten, schätzen unsere dynamische, engagierte und sympathische Art. Das spiegelt sich auch in unserem Online-Auftritt wider. Bei Mandatsanfragen loben sie vor allem unsere schnelle und offene Kommunikation sowie unsere Transparenz. Ich denke, wir unterscheiden uns vor allem durch unseren digitalen Ansatz von anderen Anbietern. Auf diese Weise schaffen wir es, dass uns Kunden als modern und agil wahrnehmen.
Was unterscheidet die Swiss Interim darüber hinaus noch von anderen Providern?
MS: Wie bereits zuvor erwähnt, macht unser digitaler Fokus einen wesentlichen Unterschied. Wir haben unsere Prozesse grösstenteils digitalisiert und setzen daher weniger auf starre Vorlagen. Auch das neue geplante Such-Tool auf der Website wird uns einen Schritt weiter in Richtung besserer Vermarktung bringen. Einzigartig in der Schweiz ist vor allem unsere Unterstützung für Interim Managerinnen und Manager im Marketing – angefangen bei der Erstellung von Projektberichten bis hin zur Gestaltung von Websites. Diese Unterstützung wird sehr geschätzt und ist ein Alleinstellungsmerkmal unseres Angebots.
Wenn Du mir noch eine abschliessende Frage erlaubst: Welche Prognose stellst Du für dieses Jahr?
MS: Prognosen zu treffen, ist immer schwierig. Der Fachkräftemangel bleibt bestehen. Da bin ich mir sicher. Damit verbunden wird die Nachfrage nach Interim Managerinnen und Manager, besonders für Projektarbeit oder zur Überbrückung von Vakanzen, meiner Einschätzung nach eher zunehmen. Ich glaube auch, dass das Verständnis für Interim Management – die Kombination aus Beratung und praktischer Umsetzung – allmählich wachsen wird. Auch was die Entwicklung des Marktes angeht, bin ich optimistisch. Selbst wenn dies natürlich weitere Mitbewerber anzieht. Gerade das macht den Markt spannend und dynamisch.
LESETIPP: Sie möchten sich detaillierter über Interim Management und dessen Einsatzmöglichkeiten informieren? Dann besuchen Sie unsere Übersichtsseite Was ist Interim Management?