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Wie Interim Management die Unternehmensnachfolge im Mittelstand unterstützt

von Franziska Pleßke am
Eine Unternehmensinhaberin übergibt den Staffelstab an ihre Nachfolge.

Bertelsmann, Otto, Rossmann und Trigema sind nur einige der zahlreichen familiengeführten Unternehmen, welche die Wirtschaft im DACH-Raum prägen. Für alle ist in letzter Zeit eine neue Ära angebrochen: Die Unternehmensinhaber:innen haben den Staffelstab an ihre Kinder übergeben und einen Generationswechsel vollzogen. Damit sind sie keine Einzelfälle: Denn angesichts des demografischen Wandels wird es zunehmend relevanter, die Unternehmensnachfolge im Mittelstand zu regeln. Doch das ist alles andere als eine leichte Aufgabe. Die Unternehmensnachfolge in Familienunternehmen zu planen und entsprechend vorzubereiten, bringt eine ganze Reihe an komplexen Herausforderungen und schwierigen Entscheidungen mit sich. Warum es sich lohnt, beim Thema Unternehmensnachfolge im Mittelstand auf Interim Managerinnen und Manager zu vertrauen und wie diese ganz konkret Familienunternehmen, etwa als Fachberater für Unternehmensnachfolge, mit ihrer langjährigen Erfahrung und ihrem umfassenden Know-how unterstützen können, beleuchtet unser Beitrag.

 

Anfang Januar 2024 hat ein Familienunternehmen von sich reden gemacht: Nach über einem halben Jahrhundert hat sich Wolfgang Grupp, auch bekannt als „Mr. Trigema“, aus dem operativen Geschäft zurückgezogen und die Firma an die nächste Generation, seinen Sohn Wolfgang und seine Tochter Bonita, übergeben. Dass dies wohlüberlegt und von langer Hand geplant war, zeigt nicht nur die ganzheitliche Kommunikation, sondern auch der nahtlose Übergang. Hinzu kommt, dass die Kinder zuvor leitende Funktionen bei Trigema bekleidet haben und darum mit der Firma weitreichend vertraut sind. Ja, man muss es neidlos anerkennen: Trigema hat in Sachen Nachfolgeregelung und Unternehmensübergabe sehr viel richtig gemacht und ist im Begriff, die Kontinuität für die Trigema-Betriebsfamilie, Kund:innen und Lieferant:innen – mit allen festverankerten Werten – erfolgreich fortzuschreiben.

 

Unternehmensnachfolge im Mittelstand – eine heikle Aufgabe

Doch so reibungslos wie bei der Familie Grupp läuft es eher selten. Immer häufiger löst die Unternehmensnachfolge in Familienunternehmen eine Krisensituation aus. Die Gründe dafür sind vielfältig: Die Geschäftsführung fällt früher aus als geplant, der Nachfolger beziehungsweise die Nachfolgerin steht nicht zum passenden Zeitpunkt bereit oder ist nicht ausreichend vorbereitet. Im schlimmsten Fall gibt es noch gar keine:n Nachfolger:in. Oder das Unternehmen soll verkauft werden und es findet sich kein Käufer – oder erst wesentlich später als gedacht.

 

Ein Fall für Interim Manager:innen: Unternehmensnachfolge im Mittelstand und in Familienunternehmen

Anstatt wertvolle Zeit bis zum Tag der Firmenübergabe verstreichen zu lassen, gilt es, die Unternehmensnachfolge im Mittelstand frühzeitig zu planen. Denn eine verzögerte oder gar ungeklärte Nachfolge lähmt nicht nur den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens, sondern sorgt für Verunsicherung bei den Mitarbeitenden und gefährdet den Erhalt des Familienvermögens. Hier können Interim Manager:innen ad hoc, als kurzfristige Überbrückung, oder langfristiger, als strategische Ressource und Fachberater, bei der Unternehmensnachfolge von Familienunternehmen optimal unterstützen.

 

Folgende breitgefächerten Einsatzmöglichkeiten sind denkbar:

 

Einsatzmöglichkeit 1: Nachfolger:in den Weg ebnen

Eine Unternehmensübergabe lässt sich zeitlich nicht immer so perfekt planen, wie es wünschenswert und nötig wäre. Nicht selten kommt es vor, dass Firmen die Stabsübergabe vorziehen müssen, da der Inhaber oder die Inhaberin plötzlich schwer erkrankt oder anderweitig ausfällt. Die Krux an der Sache: Ist die Nachfolgerin beziehungsweise der Nachfolger noch nicht übernahmebereit, kann es zu Turbulenzen in der Führung kommen. Ein solches Führungsvakuum hat fatale Folgen für das Familienunternehmen, wie zum Beispiel eine stockende Transformation, sinkende Zufriedenheit der Mitarbeitenden oder blockierte Investitionen. Umso ratsamer ist es, genau für diesen Übergangszeitraum auf Interim Manager:innen zu setzen. Dank ihrer Anpassungsfähigkeit, ihrer Umsetzungskraft und ihrem Erfahrungsschatz ist es für sie ein Leichtes, die Geschäftsleitung bis zum Nachfolgeantritt zu übernehmen und so im Unternehmen für die nötige Kontinuität zu sorgen. Zudem können Interim Manager:innen dabei unterstützen, einen „Fahrplan“ zur Steuerung der Unternehmensnachfolge im Familienunternehmen zu entwickeln. Darin sind etwa personelle Verantwortlichkeiten, Regeln und Werte, Strategien sowie Ziele festgehalten. Wichtig: Einen heiligen Gral gibt es natürlich nicht. Jedes Unternehmen benötigt eine individuelle, massgeschneiderte strategische Roadmap für die Unternehmensnachfolge im Mittelstand. Diese sollte einerseits eine stringente Umsetzung der Übergabe verfolgen. Andererseits muss der Fahrplan flexibel genug sein, um ihn an unterschiedlichste Ereignisse und Abweichungen bedarfsgerecht anpassen zu können. Auf diese Weise kann der Einsatz von Interim Manager:innen der nachfolgenden Generation den Weg ebnen und so die Unternehmensnachfolge im Familienunternehmen entscheidend vereinfachen.

 

Einsatzmöglichkeit 2: Zwischen den Generationen vermitteln

Eine andere, überaus sinnvolle Möglichkeit ist, dass Interim Manager:innen den Übergang vom Inhaber zur Nachfolge aktiv begleiten und in dieser Zeit als Coach beziehungsweise Fachberater für Unternehmensfolge in beide Richtungen fungieren. In ihrer Rolle als Mentor:in können sie die Nachfolgerin oder den Nachfolger in der ersten Phase Schritt für Schritt auf die bevorstehenden Aufgaben professionell vorbereiten. Dabei stehen Interim Manager:innen als vertrauensvolle Helfer und urteilssichere Anreger bei der Unternehmensnachfolge im Familienunternehmen mit Rat und Tat zur Seite. Zugleich können sie die Sensibilität der neuen Geschäftsführung für verdeckte Probleme im Unternehmen wecken, die sich über die Jahre womöglich still und heimlich eingeschlichen haben.

Doch nicht nur für die Nachfolgerin beziehungsweise den Nachfolger ist das Ganze eine neue Situation: Obgleich die Geschäftsübergabe lange im Voraus beschlossen und geplant ist, fällt es vielen Inhaber:innen schwer, loszulassen. Das ist nicht verwunderlich. Immerhin übergeben sie im Zuge der Unternehmensnachfolge das Familienunternehmen und damit ihr Lebenswerk in andere Hände. Auch hier können Interim Manager:innen mit ihrem feinen Fingerspitzengefühl die Ruderübergabe für den Senior leichter machen.

 

Einsatzmöglichkeit 3: Ein Führungstandem bilden

Selbst, wenn der Übergang nahtlos verläuft und alles perfekt vorbereitet ist, kann es für die Anfangsphase von Vorteil sein, eine:n Interim Manager:in an Bord zu holen. Denn gerade in dieser Zeit des Umbruchs ist ein Führungstandem aus Nachfolger:in und Interim Manager:in Gold wert. Diese Art Co-Leadership wirkt nicht nur harmonisierend, indem sich traditionelle Strukturen und unterschiedliche Interessen besser ausbalancieren lassen. Ein Führungstandem eröffnet zudem die Chance, neue Impulse zu setzen. Nutzen Familienunternehmen die Synergien, die sich aus den komplementären Stärken von Interim Manager:in und traditioneller Führungskraft ergeben, können sie ihre Anpassungsfähigkeit und Resilienz bei der Unternehmensnachfolge des Familienunternehmens signifikant steigern. Die Kollaboration zwischen klassischem und Interim Management ist somit ein wirksames Instrument, um das Unternehmen in eine erfolgreiche Zukunft zu führen.

 

Einsatzmöglichkeit 4: Führungs- und Unternehmenskultur weiterentwickeln

Ein Familienunternehmen an die jüngere Generation zu übergeben, heisst zugleich, dass sich die neue Geschäftsführung positionieren muss. Dabei sind die Erwartungen der Führungskräfte und Mitarbeitenden in der Regel sehr hoch. Alles andere als gut ist es, wenn die Nachfolgerin beziehungsweise der Nachfolger lediglich als „Tochter oder Sohn von“ auftritt und auch so agiert. Immerhin ist eine Unternehmensnachfolge im Mittelstand und in Familienunternehmen eine grosse Chance, bestehende Strukturen und Geschäftsabläufe zu hinterfragen und frischen Wind in den Betrieb zu bringen. Interim Manager:innen fungieren hier als optimale Unterstützung und Fachberater hinsichtlich Unternehmensnachfolge, um die Führungs- und Unternehmenskultur weiterzuentwickeln. Gemeinsam mit der internen Geschäftsführung helfen sie, das Umdenken bei Führungskräften und Mitarbeitenden anzustossen und entsprechend zu moderieren. Immer wieder kommt es bei der Unternehmensnachfolge in Familienunternehmen vor, dass sich langwierige Vertrauensdefizite offenbaren. Diese gilt es dann, durch reales Vorleben einer neuen Führungs- und Unternehmenskultur, aus dem Weg zu räumen und das Unternehmen in diesem Bereich fit für die Zukunft zu machen.

 

Einsatzmöglichkeit 5: Transformationsprozesse in Gang setzen

Wer ein Unternehmen 20, 30 und mehr Jahre erfolgreich geleitet hat, dem fällt es verständlicherweise schwer, die Vergangenheit infrage zu stellen. Denn das bedeutet, das eigene Geschäftsmodell und damit sich selbst kritisch zu betrachten. Fakt ist: Der Veränderungsdruck auf Unternehmen ist so stark wie nie und wird künftig noch grösser werden. Eine Unternehmensnachfolge im Mittelstand ist die ideale Gelegenheit, den Change voranzutreiben und neue Wege einzuschlagen. Interim Manager:innen besitzen umfassende Fach- und Methodenkompetenz, um Transformationsprozesse in Gang zu setzen. Dabei hilft ihnen die besondere Position, die sie im Rahmen der Unternehmensstruktur einnehmen – so auch bei der Unternehmensnachfolge in Familienunternehmen: Interim Managerinnen und Manager wirken als Externe neutral. So sind sie in der Lage, Probleme nicht nur anders zu erkennen, sondern auch anders anzusprechen und anders zu lösen. Gleichzeitig wissen sie, dass Change im Zuge der Unternehmensnachfolge in Familienunternehmen nur gemeinsam mit der Familie gelingen kann. Dieses Wissen und ihre Umsetzungsstärke ermöglichen ihnen, auch grosse Veränderungen anzugehen, von denen das Unternehmen langfristig profitiert.

 

Einsatzmöglichkeit 6: Den Unternehmensverkauf begleiten

Auch in den besten Familien kommt es vor, dass es schlichtweg keine Nachfolgerin oder keinen Nachfolger gibt. Interim Manager:innen können den Unternehmensverkauf gleich auf mehrere Weise effektiv begleiten und den Inhaber so entlasten. Sie sind eine wertvolle Unterstützung, um „die Braut hübsch zu machen“. Das bedeutet etwa, eine Restrukturierung bis hin zu einer Neuausrichtung vorzunehmen – mit dem Ziel, die Attraktivität des Unternehmens zu erhöhen und somit den Verkaufswert zu steigern. Zudem können Interim Manager:innen dabei helfen, potenzielle Käufer:innen und gegebenenfalls Kapitalgeber:innen für die Unternehmensnachfolge von Familienunternehmen zu identifizieren. Ist eine Nachfolge gefunden, führt die Interim Managerin oder der Interim Manager die Verhandlungen über den Kaufpreis sowie die Übergabemodalitäten. Der komplette Prozess ist meist sehr langwierig und erfordert volle Konzentration von allen Beteiligten. Schliesslich geht es nicht nur um sehr viel Geld, sondern auch um die Mitarbeitenden sowie alle anderen Stakeholder des Betriebs. Umso wichtiger ist, dass Familienunternehmen für dieses anspruchsvolle Unterfangen eine Expertin beziehungsweise einen Fachberater für Unternehmensnachfolge an ihrer Seite wissen.

 

💡Unsere Empfehlung: Erfahren Sie in unserer kostenlosen Broschüre Connected Workforce: Mit Interim Management zur vernetzten Belegschaft, was es mit der Connected Workforce auf sich hat und warum das Konzept auch eine vielversprechende Lösung für Familienunternehmen ist.

 

Bestehendes hinterfragen, Bewährtes beibehalten, Neues vorantreiben

Ganz gleich, ob das Unternehmen an Externe verkauft werden soll, innerhalb der Familie weitergeben wird, Junior- oder Senior-Chef:innen Coachings benötigen oder es sowohl an Zeit als auch spezifischem Know-how mangelt: Interim Manager:innen können die Unternehmensnachfolge im Mittelstand und in Familienunternehmen auf vielfältige Weise unterstützen. Indem sie Bestehendes hinterfragen, Bewährtes beibehalten und Neues vorantreiben, leisten sie einen wertvollen Beitrag für den erfolgreichen Fortbestand und die Weiterentwicklung des Unternehmens. Sie bringen die Nachfolgerin beziehungsweise den Nachfolger auf einen zukunftsfähigen Kurs, damit sich die ausscheidenden Eigentümer sorglos in den wohlverdienten Ruhestand begeben und der neuen Generation mit Stolz begegnen können.


Sie planen einen Generationswechsel? Oder die Unternehmensnachfolge ihres Familienunternehmens steht kurz vor der Tür? Wir unterstützen Sie gerne bei diesem anspruchsvollen Vorhaben!

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An wen richtet sich dieser Blog? An Unternehmen, Interim Manager:innen und alle, die Neuigkeiten und Hintergründe zum Thema Interim Management erfahren wollen.

Was bietet der Blog? Wertvolle Einblicke in den Themenkosmos rund um Interim Management: von hochwertigen Fach- und Expertenbeiträgen über interessante Studien und Umfragen bis hin zu bewährten Best Practices und hilfreichen Praxistipps.

Wer schreibt? Das Experten- und Content-Team der Swiss Interim GmbH rund um Marlise Stauffer und Tilo Ferrari. Wir behalten für Sie den Markt im Blick, greifen aktuelle Trends auf und wagen einen Blick über den Tellerrand – mit dem Ziel, Sie nicht nur zu informieren, sondern auch einen lebhaften Austausch zu beginnen.

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