Die optimistischen Erwartungen der Interim Managerinnen und Manager, die das di-Trendbarometer noch im Frühjahr gezeigt hat, haben sich allem Anschein nach nicht ganz erfüllt. Das aktuelle di-Trendbarometer für das dritte Quartal 2023 offenbart Licht und Schatten. Viele Interim Managerinnen und Manager sind nach wie vor zufrieden, bei einer größer werdenden Minderheit der Befragten ist dies jedoch nicht (mehr) der Fall.
Die Veränderung der Zufriedenheitsquote ist der auffälligste Indikator im di-Trendbarometer für das dritte Quartal 2023. Im Januar betrachteten noch vier von fünf Interim Managerinnen und Managern (81 Prozent) ihre Tätigkeit im Interim Management als positiv: Mehr als die Hälfte der Befragten war zu Beginn des Jahres „sehr zufrieden“ (52 Prozent) oder „zufrieden“ (19 Prozent). Ende September sinkt der Anteil der „Zufriedenen“ auf nur noch 60 Prozent. Einen besonders deutlichen Rückgang gab es in der Gruppe der „Sehr Zufriedenen“ auf 32 Prozent („Zufrieden“: leicht erhöht auf 28 Prozent). Als „neutral“ bewerten die Lage aktuell 20 Prozent der Teilnehmenden (Q2/2023: 14 Prozent). Der Anteil der Antworten „unzufrieden“ und „sehr unzufrieden“ steigt deutlich: von elf auf 19 Prozent.
Interim-Management-Markt: di-Trendbarometer zeigt geteiltes Bild beim Ausblick
Auch bei der Prognose für das kommende Quartal liefert das di-Trendbarometers ein geteiltes Bild. Die klare Mehrheit der Befragten (56 Prozent) blickt den nächsten drei Monaten optimistisch („sehr zufrieden“ oder „zufrieden“) entgegen. Das sind nur drei Prozentpunkte weniger als in der Umfrage zum zweiten Quartal. Während viele Interim Managerinnen und Manager also nach wie vor zuversichtlich sind, ist der Optimismus am unteren Ende der Skala merklich eingetrübt. Deutlich mehr Teilnehmende blicken skeptisch auf den Winter: Der Anteil jener, die mit den Aussichten auf das kommende Quartal „unzufrieden“ oder „sehr unzufrieden“ sind, hat sich von 14 auf 24 Prozent besonders stark erhöht.
Tagessätze bei dreiviertel der Befragten auch im dritten Quartal unverändert
Sehr erfreulich: Gut 19 Prozent der Befragten haben ihre Tagessätze deutlich erhöhen können, ähnlich viele im zweiten Quartal (20 Prozent). Bei fast dreiviertel der Interim Managerinnen und Managern bleiben die Tagessätze auch im dritten Quartal unverändert. Laut einer Umfrage von Meritus Business Advisors aus dem August 2023 hat knapp die Hälfte der Interim Managerinnen und Managern die Tagessätze im Vergleich zum Vorjahr nicht angehoben.
Tilo Ferrari: Anfragen auf gutem Niveau – Wachstum leicht abgeschwächt
Unser CEO Tilo Ferrari sieht seine Markteinschätzung durch die Ergebnisse des di-Trendbarometers weitgehend bestätigt: „Aktuell lässt sich nur schwer einschätzen, wohin sich der Markt bewegt.“ Die Zahl der Unternehmensanfragen an die Deutsche Interim AG sei weiterhin auf gutem Niveau. Allerdings habe das Wachstum des ersten Halbjahrs leicht an Momentum verloren. Solche Schwankungen seien angesichts der allgemeinwirtschaftlichen Unsicherheit jedoch keine Überraschung.
Alle Zahlen: di-Trendbarometer im Video mit Tilo Ferrari
Zahl der Anfragen nahezu unverändert – Verfügbarkeit steigt deutlich
Ein Indikator für die schwächelnde Nachfrage könnte die Verfügbarkeitsquote der Teilnehmenden am di-Trendbarometer sein. Diese steigt im Quartalsvergleich von 54 auf 63 Prozent. Gleichzeitig bleibt die Zahl der Anfragen nahezu unverändert: Gut 72 Prozent der Befragten erhielten im dritten Quartal zwischen einer und zehn Anfragen (Vorquartal: 70 Prozent).
Nur 20 Prozent der Anfragen werden als passend wahrgenommen
Wenn mehr als 70 Prozent der Befragten bis zu zehn Anfragen im Monat bekommen, sollte das doch für eine zufriedenstellende Anzahl an Mandaten genügen. Dem ist aber nicht so. Einer der offenkundigen Gründe: Nur 20 Prozent der Anfragen passen laut di-Trendbarometer zum Leistungsversprechen der Angesprochenen. Liegt das an den Unternehmen, die sich nicht ausreichend informieren, wen sie anfragen? An Service Providern, die „falsche“ Kandidatinnen und Kandidaten empfehlen? Wohl auch. Ein wichtiger Erklärungsansatz für gut 80 Prozent falsch platzierter Anfragen dürfte jedoch auch bei den Interim Managerinnen und Managern selbst zu suchen sein: Unklare Positionierungen und mitunter schwammige Leistungsversprechen erschweren es Unternehmen unnötig, passende Kandidatinnen und Kandidaten zu identifizieren.
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Wie geht es weiter im Interim-Management-Markt?
Am di-Trendbarometer für das dritte Quartal 2023 haben 245 Interim Managerinnen und Interim Manager aus Deutschland, Österreich und der Schweiz teilgenommen. Der Befragungszeitraum erstreckte sich von Juli bis September 2023. Die Befragung ist nicht repräsentativ. Alle Ergebnisse finden Sie auf unserer di-Trendbarometer-Seite.
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